Asiatische Hochzeit

Asiatische HochzeitAuch in Asien geben sich Paare das Ja-Wort, die Zeremonie sieht allerdings etwas anders aus, als in Deutschland. Tradition und Bräuche spielen hier noch eine große Rolle, auch wenn die Hochzeit „eingedeutscht“ ist. So wird das Hochzeitsdatum von einer Wahrsagerin heraufbeschworen und das sogenannte Hochzeitszimmer wird reichlich geschmückt. Braut und Bräutigam haben keinen gemeinsamen Wohnsitz, sie sind also auf das Zimmer angewiesen. Es befindet sich immer bei den Eltern und wird mit Drachen und Phönix-Statuen ausgestattet. Am Tag der Hochzeit muss der Bräutigam noch einige Hürden überwinden, ehe er die Braut sehen darf. Sie wird von den Verwandten versteckt und der Bräutigam muss sie suchen, das bringt Spaß und gute Laune in die Hochzeitsgesellschaft und macht das Heiraten zum reinsten Vergnügen.

 

Die asiatische Hochzeit ist ohne Feuerwerk nicht denkbar, die Raketen sollen den Eheleuten Glück bringen und schlechte Schwingungen abhalten. Auf der Feier werden viele Spiele gemacht, ein asiatischer Glaube besagt nämlich, je mehr Spiele gespielt werden, umso glücklicher wird die Ehe. Ein lauschender Verwandter unter dem Ehebett gehört ebenfalls zur Tradition, er sorgt für mancherlei Belustigung. Ein Fotograf darf aus einer asiatischen Hochzeit nicht fehlen, er soll an den verschiedensten Orten das Brautpaar aufnehmen, um es später in Schlüsselanhängern, Postern oder einem Fotoalbum festzuhalten. Die Braut zieht sich für diesen Zweck gerne mehrmals um, sie zeigt sich mit Original-Tracht des jeweiligen Landes, im Brautkleid oder in einem Federkleid.

 

Oft trägt die Braut Rot, es ist in Asien die Farbe des Glücks. Zunehmend aber ist Weiß die Farbe des Kleides, die europäische Modewelt hat ihren Einzug gehalten. Aber die Braut hat mehrere Gewänder zur Auswahl, sie zieht sich so lange um, bis das Rot erreicht ist und sie den Abend damit ausklingen lassen kann. Der Bräutigam trägt einen klassischen Anzug, hier sind keine Bräuche zu beachten. Eine Blume im Knopfloch gibt dem Anzug einen feierlichen Touch, der Bräutigam sollte darauf nicht verzichten. Bei der eigentlichen Zeremonie bringt der Brautvater die Tochter herein und übergibt sie dem Bräutigam. Nachdem die Ringe getauscht wurden, darf das Ehepaar feiern. Eine vorgeschriebene Zeremonie gibt es hier nicht. Allerdings legt man auf einen schön geschmückten Raum sehr viel Wert und eine Sekt-Pyramide und ein reichhaltiges Buffet darf nicht fehlen. Nun ist der Bund für’s Leben geschlossen und es darf nach europäischem Vorbild gratuliert werden. Einem ausgiebigen Fest steht nichts mehr im Wege, es darf bis in die frühen Morgenstunden getanzt und gefeiert werden.

 

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Mexikanische Hochzeit

Goldmünzen und Pappfiguren: Mexikanische Hochzeitsbräuche

 

Jedes Land hat seine eigene Hochzeitstradition, und auch in Mexiko begeht man den schönsten Tag des Lebens auf ganz besondere Art und Weise. Laut, fröhlich und bunt geht es dabei zu – aber auch besinnlich. Dabei spielen nach wie vor Religion und Tradition eine bedeutende Rolle.

 

Zuerst poltern, dann beten

 

Ohne Polterabend ist eine Hochzeit in Mexiko kaum denkbar. Die sogenannte „despedida de solteros“ begehen die beiden Geschlechter getrennt – und lassen es dabei meist richtig knallen. Besinnlich beginnt dagegen der eigentliche Hochzeitstag: Bevor die Braut das Haus verlässt, spricht sie gemeinsam mit ihren Eltern ein Gebet. Erst danach geht es zur Trauung in die Kirche.

 

Kleidung – alles ist erlaubt

 

Mexikanische Hochzeit

Was die Kleidung betrifft, hat das Brautpaar freie Wahl. Gerne tragen die Bräute ein eher traditionelles Kleid, also bunt und im Flamenco-Stil. Aber auch das weiße Brautkleid hat sich in Mexiko inzwischen durchgesetzt. Der Bräutigam hat die Wahl zwischen einem klassischen Anzug oder einer sogenannten Guayabera, einem luftigen Leinenhemd, das man in ganz Mittelamerika zu gehobenen Anlässen trägt. Manchen gefällt es auch, sich wie ein Matador zu kleiden. Die gleiche Kleidung wie das Brautpaar tragen dann auch die Blumenkinder und die Ringträger.

 

13 Goldmünzen

 

Bei den Feierlichkeiten wird der Bräutigam der Braut 13 Goldmünzen übergeben. Sie stehen für Jesus und die 12 Apostel. Damit zeigt er seiner Liebsten, dass er sie immer finanziell unterstützen wird, ihr vertraut und sie von nun an zur „Schatzmeisterin“ in der Ehe erklärt. Die Goldmünzen hält die sogenannte Madrina de arras für das Paar bereit. Überhaupt stehen zahlreiche Madrinas und Padrinos, also Paten, dem Brautpaar bei den Feierlichkeiten als Helfer zur Seite. Die Madrina de velación berät die Braut bei allen Lebensfragen und die Madrina de ramo ist die Blumenträgerin. Beim Ehegelübte wickelt die Madrina de laso ein geschmücktes Seil um das Brautpaar – das symbolisiert seine Einheit. Andere tragen Gebetbuch und Rosenkranz.

 

Das Glück vom Himmel holen

 

Weit verbreitet ist außerdem die Piñata, eine Pappmascheefigur. Sie wird mit Geld und Süßigkeiten gefüllt und dann an einem Ast aufgehängt. Das Brautpaar muss sie mit verbundenen Augen mithilfe eines Stocks herunterschlagen – und die Hochzeitsgäste feuern die beiden dabei lautstark an.

 

Essen und Tanzen

 

Es wird viel gegessen und auch eine üppige Hochzeitstorte darf natürlich nicht fehlen. Wenn das Brautpaar die Tanzfläche eröffnet, geht das Fest aber erst richtig los. Dann wird die Vibora getanzt – ursprünglich ein Kinderspiel, hat sie sich inzwischen gerade auf mexikanischen Hochzeiten durchge-setzt: Das Brautpaar bildet mit den Armen einen Bogen, unter dem Frauen und Männer getrennt als Schlange hindurchtanzen müssen. Und wenn schließlich die Braut den Brautstrauß wirft und der Bräutigam das Strumpfband, zeigt sich, wer als Nächstes mit dem Heiraten an der Reihe ist.

 

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Arabische Hochzeit

Die typische arabische Hochzeit ist für Außenstehende bzw. Deutsche oft genau das, was man sich vorstellt, wenn man an 1001 Nacht denkt: Sie ist lebhaft, farbenfroh und dauert deutlich länger als die hierzulande bekannte Hochzeit. Dabei gibt es aber natürlich regionale Unterschiede. Die arabische Hochzeit hat sich um Laufe der Zeit immer wieder verändert und weiterentwickelt. Bräuche, die in der einen Region gang und gebe sind, existieren in der anderen gar nicht. Daher ist die typische arabische Hochzeit nur eine Pauschalisierung der gängigsten Bräuche, denn der tatsächliche Ablauf ist immer verschieden, so wie es auch bei unseren Hochzeiten in Deutschland der Fall ist. Etwas, das sich jedoch fast immer bestätigen lässt, ist, dass an einer arabischen Hochzeit deutlich mehr Gäste teilnehmen als hierzulande.

 

Moschee in Dubai

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Die Traditionen einer arabischen Hochzeit kennenlernen

 

Bevor das rauschende Hochzeitfest stattfindet, gibt es zunächst die Verlobungsfeier, bei der der Bräutigam die Eltern der Braut – auch heute noch – ganz offiziell um die Hand der Tochter bittet. Der religiöse Aspekt spielt in der arabischen Tradition eine größere Rolle, als es meist hierzulande der Fall ist. Im Rahmen dieser Zeremonie zur Verlobung werden Verse aus der ersten Sure des Korans, der Al-Fatiha, zitiert. Dazu trinken Gäste ein traditionelles Sirupgetränk namens Sharbat, welches aus Blüten produziert wird. Am letzten Abend vor der Hochzeit wird der Henna-Abend veranstaltet, bei der die Braut kunstvolle Motive auf ihre Hände und Füße aufgemalt bekommt. Diese sind vor allem als Zierde gedacht, sollen aber der Legende nach Glück in der Ehe bringen. Die Besonderheit der Farben ist, dass sie meist einen feinen Duft verströmen.

 

Der Hochzeitstag – Vorbereitungen und Feierlichkeiten

 

Am Tag der Hochzeit findet morgens zunächst die so genannte Morgengabe statt. Bei dieser erhält die Braut vom Bräutigam Schmuck als Symbol der finanziellen Absicherung. Die Trauung wird dann mittags vollzogen und von einem Imam begleitet, dabei wird der Ehevertrag von den Trauzeugen mit deren Unterschrift bestätigt. Im Rahmen dieser Zeremonie wird ebenso Sharbat getrunken. Dann werden die Ringe ausgetauscht und das große Fest beginnt. Nach einem imposanten Empfang finden sich die Gäste dann in den Räumlichkeiten ein. Nicht selten sind es mehrere hundert, oder sogar Tausend Gäste, da arabische Familien bekanntlich recht groß sind. Das Fest selbst dauert meist mehrere Tage. Während dieser Zeit wechselt die Braut ihr Kleid mehrmals und zeigt sich in verschiedenen prachtvollen Gewändern. In der Regel feiern die Männer getrennt von den Frauen, doch beide Feste fallen üppig aus, es wird gut gegessen und viel getanzt und gefeiert. Eine Hochzeit ist für arabische Eltern außerdem eine gute Gelegenheit, auf Brautschau für ihren Sohn zu gehen. Nicht selten werden Schwiegertöchter auf einer Hochzeit ausgesucht – so dass das nächste Fest oft nicht mehr allzu fern ist. Sofern Sie an anderen internationalen Hochzeiten interessiert sind, finden Sie im Folgenden weitere Informationen: Türkische Hochzeit, Polnische Hochzeit oder Russische Hochzeit.

Türkische Hochzeit

Die Hochzeit als Beginn eines neuen Lebensabschnitts und Zusammenführung zweier Familien hat in allen Kulturkreisen eine besonderen Stellenwert. Auch wenn Traditionen und starre Regeln heute mehr und mehr aufweichen und Brautpaare bei der Gestaltung ihres Ehrentages sehr viel mehr Freiheiten besitzen als noch ihre Eltern- oder Großelterngeneration, so sind doch die Hochzeiten in jedem Kulturkreis von spezifischen Eigenarten geprägt. Viele in Deutschland geborene und lebende Türken verfolgen mittlerweile einen sehr mitteleuropäisch geprägten Lebensstil, wenn es aber um das Thema Hochzeit geht, besinnen sich jedoch viele von ihnen wieder auf ihre türkischen Wurzeln.

 

Türkische Hochzeit Bilderquelle © tlorna – Fotolia.com

 

Eine türkische Hochzeit bedeutet in der Regel viele, viele Gäste, denn die Gästezahl spiegelt das Ansehen der Familie wider. Verwandte aus Nah und Fern reisen an, außerdem Freunde und oft nur entfernte Bekannte und Freunde von Freunden. So finden sich bei einer türkischen Hochzeit gut und gerne mehrere Hundert Gäste ein, von denen einige das Brautpaar gar nicht oder nur oberflächlich kennen. Eine solche Menschenmenge erfordert natürlich Platz und in größeren deutschen Städten mit einem hohen Anteil türkischstämmiger Bewohner haben Veranstalter mittlerweile auf diese Nachfrage reagiert und eigens zu diesem Zweck Festhallen errichtet. Um den Organisationsaufwand möglichst gering zu halten, können die Brautpaare diese Hallen als Komplettpaket mieten, inklusive Musik, Essen, Dekoration, Videotechnik und Moderator.

 

Der Moderator führt den ganzen Abend durch das Programm und hat insbesondere bei der Geschenkübergabe eine wichtige Rolle. Dazu versammeln sich die Gäste in einer langen Schlange vor dem Brautpaar und überreichen ihm die Geschenke, meist in Form von Schmuck oder Geld. Diese werden der Braut umgehängt bzw. an ihrem Kleid befestigt. Die gesamte Zeremonie wird vom Moderator begleitet, indem er sowohl die Namen der Schenkenden als auch den Wert des Geschenkes laut verkündet.

 

Das Essen nimmt bei türkischen Hochzeitsfeiern keinen wichtigen Platz ein. Da in der Regel mehrere Hundert Gäste satt werden müssen und keiner die exakte Anzahl kennt, wird üblicherweise kein nobles Sternemenü serviert, sondern statt dessen ein einfaches, aber sättigendes Gericht, das in großen Mengen zubereitet werden kann. Typisch ist etwa Huhn mit Gemüse und Fladenbrot. Zu trinken gibt es Wasser und Softdrinks, eher selten auch Alkohol wie Raki, der manchmal offen, manchmal auch heimlich konsumiert wird. Der allgemeinen Stimmung tut dies keinen Abbruch, zu ohrenbetäubender Musik wird stundenlang getanzt. Aktuelle Discomusik gehört ebenso dazu wie traditionelle türkische Musik, zu der sich die Hochzeitsgäste in einem riesigen Kreis auf der Tanzfläche versammeln. Die Kleidung der Hochzeitsgäste ist bunt gemischt. Erwartungsgemäß trägt die Braut ein pompöses Kleid mit aufwändiger Frisur und Make-up. Insbesondere die älteren Hochzeitsgäste sind oft eher schlicht und traditionell gekleidet, während andere Gäste gerne im auffälligen Abendkleid erscheinen. Die jüngere Generation trägt mit Vorliebe figurbetonte Minikleider oder einfach Jeans und schicke Tops, aber auf jeden Fall hohe Schuhe.

Russische Hochzeit

Im nächsten Beitrag zu unserer Rubrik „International“ gehen wir auf russische Hochzeiten ein! „Andere Länder – andere Sitten“: Das trifft auf so vieles zu. Weihnachten, Ramadan, Silvester, Yom Kippur, die Feier zur Geburt eines Kindes wie auch auf Hochzeiten. In Deutschland hängt es von unterschiedlichen Faktoren ab, ob wir eine traditionelle Hochzeit feiern oder die Zeremonie ganz individuell planen. In Großstädten wirkt der meist größere Einfluss verschiedener Kulturen viel mehr auf unsere Hochzeitsfeiern ein und verdrängt damit Alteingesessenes. Der schönste Tag im Leben eines Paares sieht bei den Türken ganz anders aus als bei den Engländern und wiederum feiern die Chinesen auf eine andere Art als die Russen.

 

Russische HochzeitBilderquelle © Maria Sbytova – Fotolia.com

 

In Deutschland leben rund 195.000 Mitbürger aus der russischen Föderation (Stand: 2011). Wie viele russische Pärchen noch auf die traditionelle Art heiraten, ist nicht genau bekannt. Doch wie sieht eine typische russische Hochzeit aus? Zunächst einmal gibt es jede Menge zu Essen und zu Trinken – das gehört sich im Übrigen an alles Feiertagen in Russland so. Das Essen bietet die Grundlage, um viel Wodka zu vertragen. Das ist kein Klischee – das ist tatsächlich so! Zum Trinken gehört ebenfalls ein Trinkspruch, der von jedem Gast ausgedrückt werden muss. Ein sogenannter Tamada – das ist ein Moderator, der den ganzen Abend durchgeplant hat – sorgt dafür, dass jeder einmal an der Reihe ist. Das nötige „Kleingeld“ in Form von Münzen und Rosenblättern bekommt das Pärchen gleich nach der Trauung im wahrsten Sinne des Wortes vor die Füße geworfen. Die Eltern des Bräutigams sorgen bildlich gesehen für die kulinarische Verköstigung, was sie mit Salz und Brot als Geschenk signalisieren. Wie bei traditionellen deutschen Hochzeiten gibt es Musik und es wird viel getanzt. Zur Feier sind im Übrigen auch Spiele obligatorisch – wer daran nicht teilnimmt, beleidigt die Gastgeber! „горький“ heißt bitter und ist ein Ausruf, der immer und immer wieder von einzelnen Gästen gebrüllt wird. Das heißt „bitter“ und fordert die frisch Vermählten auf sich zu küssen.

 

Es ist davon auszugehen, dass auch in Deutschland die Russen ihrer Tradition treu bleiben und so feiern, wie sie es aus ihrer Heimat kennen. Das fördert auch einen Markt an Dienstleistern zu Tage, die die Planung und Umsetzung einer typischen russischen Hochzeit anbieten. Wie es in Deutschland auch üblich ist, verabschieden sich die Verlobten etwa ein bis zwei Wochen vor der Hochzeit von ihrem Junggesellendasein im Kreise der Freunde. An der Planung der Hochzeit sind zumeist alles Mitglieder der Familie beteiligt und auch viele Freunde, die beispielsweise für die Spiele und die Musik sorgen. Eine russische Hochzeit muss man unbedingt einmal miterlebt haben, um sich ein Bild davon machen zu können. Denn sie sagt so viel über diese traditionsreiche und familiengebundene Kultur aus!

 

Quellen:
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/1221/umfrage/anzahl-der-auslaender-in-deutschland-nach-herkunftsland/
http://www.svadbaru.de/hochzeitsfeier-info/hochzeit-ratgeber/russische-hochzeit.html
http://german.ruvr.ru/2012_09_03/87062995/

Polnische Hochzeit

Liebe Leser,

In unserer neuen Rubrik „International“ möchten wir Euch Hochzeitskulturen in bzw. aus dem Ausland vorstellen. Jedes Land hat seine eigenen Bräuche und Traditionen. Über Ideen und Anmerkungen freuen wir uns natürlich! Starten möchten wir mit den Besonderheiten einer polnischen Hochzeit!

 

Eine Hochzeit nach polnischem Vorbild

 

Polnische Hochzeiten sind oft sehr traditionell. Ob in Polen selbst oder bei polnischen Bürgern, die im Ausland leben: Es gibt viele Traditionen, die bei einer polnischen Hochzeit nicht fehlen dürfen. Standesamtliche und kirchliche Trauung finden meist am gleichen Tag statt. Der Bräutigam kommt mit seinen Eltern zum Haus der Braut, meist in Begleitung mit einer Kapelle. Ganz wichtig ist, dass die Braut etwas Altes, etwas Neues, etwas Blaues und etwas Weißes trägt. Das Alte steht für die Unterstützung der Familie, das Neue für Wohlstand in der Ehe. Das Blaue symbolisiert die Treue zum Ehemann, das Weiße die Unschuld der Braut.

 

Rathaus in Krakau

 Bilderquelle – Dieter Schütz / pixelio.de

 

Ein ganz wichtiger und schon sehr alter Brauch ist die Segnung der Brautleute unmittelbar vor der Hochzeit durch die Eltern. Damit drücken die Eltern aus, dass sie die Ehepartnerwahl ihres Kindes und die Heirat akzeptieren. Die Segnung findet im Haus der Braut statt. Früher wurden schon zur Segnung alle Hochzeitsgäste eingeladen und die ältesten Familienmitglieder vollzogen den Segen. Heute sprechen die Eltern den Segen aus. Erst danach bricht das Brautpaar zur Kirche auf. Ganz traditionell betreten der er Bräutigam und seine Mutter zusammen mit den Trauzeugen zuerst die Kirche, dann bringt der Vater der Braut seine Tochter in die Kirche und übergibt sie dort dem Bräutigam. Heute aber betritt das Brautpaar oft auch zusammen die Kirche.

 

Nach der Kirche werfen die Hochzeitsgäste oft Reis oder Kleingeld. Beides steht für Wohlstand in der Ehe. Das Brautpaar sammelt das Geld gemeinsam auf. Wer am meisten einsammelt, hat in der Ehe das Sagen. Auf der Hochzeitsfeier übergeben die Eltern dem frisch vermählten Paar Brot und Salz. Das Brautpaar küsst das Brot und bekommt Wodka gereicht. Die ausgetrunkenen Gläser wirft das Brautpaar als Glücksbringer über die Schulter nach hinten. Anschließend trägt der Bräutigam seine Braut über die Türschwelle. Das Brot symbolisiert, dass es dem Ehepaar künftig an Nichts fehlen soll. Vor dem Hochzeitsessen wird mit Sekt auf das Brautpaar angestoßen, es folgt ein Toast. Polnische Hochzeiten dauern oft bis in den nächsten Morgen. Das Essen ist üppig mit traditionellen polnischen Gerichten und Getränken. Die ganze Nacht hindurch werden mehrere Gänge serviert. Um Mitternacht wirft die Braut den Schleier zu den wartenden unverheirateten weiblichen Gästen. Der Bräutigam wirft seine Krawatte oder Fliege in die Gruppe der Junggesellen. Laut Brauch tanzen die Fänger den nächsten Tanz zusammen und sind das nächste Brautpaar. Jetzt wird auch die Hochzeitstorte angeschnitten. Am nächsten Tag folgt oft noch eine kleinere Feier im kleinen Kreis. Sie wird Popraviny genannt.

 

Ich hoffe, Ihr habt bemerkt, dass es in jedem Kulturkreis Unterschiede gibt, wie eine Hochzeitsfeier abläuft. Jede Kultur hat ihre eigenen Bräuche und Sitten und dementsprechend kann eine Hochzeit in einem fremden Kulturkreis ganz anders aussehen als in Deutschland. Besondere Hochzeiten bereichern unsere Wedding-Welt!